Zyklus der Hündin: Alles, was du über die Läufigkeit wissen musst

von 
Celine
21.04.2025

Der Zyklus einer Hündin ist ein wichtiger biologischer Prozess, der nicht nur für Züchter, sondern auch für "normale Hundebesitzer" von Bedeutung ist. Viele Hundehalter stellen sich Fragen wie: Wann wird meine Hündin zum ersten Mal läufig? Wie lange dauert die Läufigkeit? Und wie erkenne ich, in welcher Phase sie sich befindet? In diesem Artikel erklären wir den Zyklus von Hündinnen ausführlich und geben praktische Tipps für den Umgang mit dieser Zeit.

Die vier Phasen des Zyklus

Der Sexualzyklus einer Hündin lässt sich in vier Hauptphasen unterteilen: Proöstrus, Östrus, Metöstrus und Anöstrus. Jede Phase hat ihre eigenen Merkmale und Auswirkungen auf das Verhalten sowie den Körper der Hündin. Diese Phasen nicht nur für die Fortpflanzung relevant, sondern beeinflussen auch das Sozialverhalten und die allgemeine Gesundheit der Hündin.

1. Proöstrus (Vorbrunst)
Diese Phase dauert durchschnittlich 3 bis 17 Tage und kennzeichnet den Beginn der Läufigkeit bei Hündinnen. In dieser Zeit zeigen sich erste körperliche und verhaltensbedingte Veränderungen:

Symptome: Geschwollene Vulva, erster blutiger Scheidenausfluss wird sichtbar
Verhalten: Rüden werden aktiv, die Hündin ist jedoch noch nicht paarungsbereit. Sie zeigt in dieser Phase eher Meideverhalten oder das typische Wegschnappen.


Hormonelle Veränderungen: Der Östrogenspiegel steigt (bis zu 4 Wochen vor der Blutung produzieren die Eierstöcke mehr Östrogen)

Zusätzliche Beobachtungen: Einige Hündinnen zeigen in dieser Zeit ein erhöhtes Aggressionsverhalten oder verändern ihr Fressverhalten. Sie können auch sehr anhänglich oder distanziert sein.

2. Östrus (Brunst)
Die fruchtbare Phase, die etwa 3 bis 21 Tage dauert. In dieser Zeit kann die Hündin trächtig werden. Sie wird auch Standhitze genannt.

Symptome: Der blutige Ausfluss wird heller oder klarer, fleischwasserähnlich
Verhalten: Die Hündin zeigt Paarungsbereitschaft und hebt oft die Rute zur Seite. Sie zeigt aggressives Verhalten gegenüber Hündinnen.
Hormonelle Veränderungen: Der Östrogenspiegel sinkt, während der Progesteronspiegel steigt

Wichtige Hinweise: In dieser Phase sind Hündinnen besonders empfänglich für Rüden, weshalb eine Beaufsichtigung notwendig ist.

Ungewollter Deckakt: Sollte es zu einem Deckakt kommen, Hunde nicht trennen! Der Penis des Rüden schwillt nach dem Eindringen so stark an, dass er nicht aus der Scheide gleiten kann. Hier besteht eine große Verletzungsgefahr. Rüde und Hündin hängen ineinander bis der Penis abgeschwollen ist. Das kann bis zu einer halben Stunde dauern.

3. Metöstrus (Nachbrunst)
Diese Phase dauert etwa 9 - 12 Wochen und kennzeichnet das Ende der Paarungsbereitschaft.

Symptome: Die Vulva schwillt langsam ab, der Ausfluss verschwindet
Verhalten: Die Hündin weist Rüden zurück
Hormonelle Veränderungen: Hoher Progesteronspiegel, unabhängig von einer Trächtigkeit

Zusätzlicher Aspekt: Manche Hündinnen zeigen Anzeichen einer Scheinträchtigkeit, da die Gelbkörperhormone ähnlich wie bei einer echten Schwangerschaft wirken. Dieses hormonell bedingte Phänomen ist völlig natürlich und tritt vor allem bei nicht kastrierten Hündinnen auf. Typische Symptome sind Nestbauverhalten, vermehrtes Kuscheln mit Spielzeug, angeschwollene Zitzen und sogar Milchbildung. Manche Hündinnen wirken auch trauriger oder gereizter. In den meisten Fällen ist keine medizinische Behandlung nötig, doch bei starken Beschwerden kann ein Tierarzt helfen. Eine konsequente, aber liebevolle Führung und Ablenkung durch Spaziergänge oder Spiele helfen der Hündin, wieder in ihr Gleichgewicht zu finden.

4. Anöstrus (Ruhephase)
Diese Phase dauert 2 bis 4 Monate und stellt eine hormonelle Erholungsphase dar, in der keine Anzeichen der Läufigkeit sichtbar sind. Die Ruhephase endet mit der nächsten Läufigkeit.

Symptome: Keine äußerlich erkennbaren Veränderungen
Verhalten: Normaler Alltag ohne Anzeichen von Läufigkeit
Hormonelle Veränderungen: Niedriger Östrogen- und Progesteronspiegel (schwankt immer)

Medizinischer Hinweis: Die Anöstrus-Phase ist die beste Zeit für eine Kastration, um hormonelle Ungleichgewichte zu minimieren.

Sonderfälle beim Zyklus

Stille Läufigkeit
Manche Hündinnen durchlaufen eine sogenannte stille Läufigkeit, bei der äußere Anzeichen wie blutiger Ausfluss oder eine geschwollene Vulva ausbleiben. Dennoch sind sie fruchtbar und können gedeckt werden. Hormonelle Tests oder ein verändertes Verhalten gegenüber Rüden können Hinweise geben.

Verlängerte oder verkürzte Läufigkeit
Bei manchen Hündinnen dauert der Zyklus kürzer oder länger als üblich. Dies kann durch hormonelle Schwankungen, Stress oder gesundheitliche Probleme verursacht werden. Falls Unregelmäßigkeiten auftreten, ist eine tierärztliche Abklärung ratsam.

Häufige Fragen zur Läufigkeit der Hündin

Wann wird eine Hündin das erste Mal läufig?
Die erste Läufigkeit tritt je nach Rasse und individueller Entwicklung zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat auf. Kleine Rassen werden tendenziell früher läufig als große Rassen.

Wie oft wird eine Hündin läufig?
In der Regel wird eine Hündin alle 6 bis 12 Monate läufig, abhängig von der Rasse und individuellen Faktoren.

Wie kann man eine Läufigkeit erkennen?
Typische Anzeichen einer Läufigkeit sind eine geschwollene Vulva, blutiger Ausfluss und verändertes Verhalten gegenüber Rüden.

Sollte ich meine Hündin kastrieren lassen?
Eine Kastration ist nur sinnvoll, wenn sie gesundheitlich notwendig ist. Ein Gespräch mit dem Tierarzt ist empfehlenswert. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass eine Kastration während der Anöstrus-Phase medizinisch am sinnvollsten ist.

Wie kann ich meine Hündin während der Läufigkeit unterstützen?
- Regelmäßige Reinigung der Umgebung und Nutzung spezieller Läufigkeitshosen
- Mehr Ruhephasen einplanen
- Kontakt mit (unkastrierten) Rüden vermeiden
- Geduld und Verständnis zeigen
- Falls Anzeichen einer Scheinträchtigkeit auftreten, Ablenkung durch Bewegung und Beschäftigung schaffen, kein Bemitleiden

Fazit

Der Zyklus einer Hündin ist ein natürlicher Prozess, der verschiedene Phasen durchläuft. Als verantwortungsbewusster Hundehalter solltest du dich mit diesem Thema vertraut machen, um deine läufige Hündin bestmöglich zu unterstützen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der Hormonhaushalt nicht nur die Fruchtbarkeit beeinflusst, sondern auch das Sozialverhalten und die allgemeine psychische Verfassung. Ob du eine Zucht planst oder nicht – das Wissen über den Zyklus hilft dir, das Verhalten deiner Hündin besser zu verstehen und entsprechend darauf zu reagieren.

Welche Erfahrungen hast du mit der Läufigkeit deiner Hündin gemacht? Wie gehst du damit um? Teile deine Gedanken und Tipps in den Kommentaren!

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